VDA Symposium 2022

Astrologie und Heilen

Das VDA Symposium 2022 konnte als Präsenzveranstaltung erfolgreich am 4./5. Juni in Bonn durchgeführt werden, nachdem es wegen Corona um zwei Jahre verschoben werden musste. Als das Symposium geplant wurde, gab es noch keine Anzeichen einer Pandemie, das Titelthema «Astrologie und Heilen» erhielt damit eine zusätzliche Brisanz, dass sich in den lebhaften Diskussionsrunden widerspiegelte.

von Rolf Baltensperger

Eröffnet wurde das Symposium mit dem Referat von Heide Trautmann zum Thema «Unser Immunsystem – eine differenzierte Betrachtung aus astromedizinischer Sicht». 


Heide Trautmann

Die Grundlagen zum Referat hat Heide Trautmann aus langjähriger Tätigkeit als Heilpraktikerin mit astromedizinischem Hintergrund selbst erarbeitet. Medizinische Fachausdrücke übersetzte sie in prägnante Alltagssprache und die Themen wurden an Beispielen aus der Praxis erläutert. Anhand der astromedizinischen Zuordnungen zu den Zeichen mit ihren Herrschern führte sie uns durch die vielfältigen Funktionen unseres Immunsystem, wobei sie die Einordnung einzelner Funktionen in die gesundheitliche Gesamtschau eines Menschen betonte.


Im nächsten Referat griff Wolfhard König das Thema «Die Verbindung von Astrologie, Beratung und Therapie» auf.

Wolfhard König

Zunächst erläuterte er die Situation seines Lehrauftrages zu Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität München, das er 25 Jahre innehatte. Den Studenten im 5 Semester versuchte er das Konzept der menschlichen Seele näher zu bringen, was bei den meisten nicht gut ankam. Zur Astrologie durfte er sich in diesem Umfeld nicht äussern. Danach zeiget er anhand von zwei ausführlichen Beispielen auf, wie sich der Therapieverlauf mit ihren Höhen und Tiefen entwickelte, wobei er dazu die astrologischen Auslösungen im zeitlichen Verlauf beizog. Das zeigte gut den Mehrwert auf, den die Astrologie in einer psychologisch orientierten Therapie bringen kann.


Die folgende längere Plenumsdiskussion war zum Thema «Wo stehen wir heute mit dem Einsatz der Astrologie im Heilungsprozess / Behandlungspfad?» 


Plenum zu «Wo stehen wir heute mit dem Einsatz der Astrologie im Heilungsprozess / Behandlungspfad?» 

Die Diskussion zeigte auf, dass es nur unter speziellen Umständen möglich ist, die Astrologie dazu einzubringen. Da notwendige medizinische Behandlungen zumeist über staatliche Stellen oder staatlich regulierte Krankenversicherungen bezahlt werden, gibt es auch Abgrenzungen zu den Therapiemethoden, welche keinen Raum für die Astrologie zulassen. Im Plenum wird konstatiert, dass von offizieller Seite heute restriktiver geregelt wird, was in einer Therapie zulässig ist als vor etwa 30 Jahren. Auf der anderen Seite gibt es seit etwa 10 Jahren eine jüngere Generation von Klienten, die der Astrologie gegenüber offen sind und diese nicht aus grundsätzlichen Überlegungen ablehnen.


Das Referat von Wilfried Schütz zu «Reparatur statt Heilung – Probleme der heutigen Medizin» beendete den ersten Teil des Symposiums.


Wilfried Schütz

Zunächst betonte er, dass die heutige Medizin klar ihre guten Seiten hat, die sich zum Beispiel in der Notfallmedizin zeigen. Aus der Sicht vom Menschenbild als Wesen mit Körper, Geist und Seele, dass der psychologischen Astrologie zugrunde liegt, zeigen sich aber in vielen Bereichen der heutigen Medizin Mängel. Die offiziell als wissenschaftlich gelehrte Medizin an den Universitäten unterstützt dieses Menschbild nicht und hat eine starke wirtschaftliche Lobby aus der pharmazeutischen Industrie. Mit beeindruckenden Zahlen und Statistiken belegte der Referent dazu die Entwicklungen in den letzten Jahren im Gesundheitsbereich, dass z.B. auch Nahrungsergänzungsmittel mit einschliesst.


Der Sonntag wurde von Ulrike Voltmer mit dem Thema «Konzept Selbstwirksamkeit als Schlüssel zur Astrologie» eröffnet.


Ulrike Voltmer

Ihrem Referat liegt die Frage zugrunde, welcher erkrankte Mensch von der Astrologie profitieren kann. Sie sucht nach einem Konzept, wie Heilung erklärt werden kann. So kommt sie auf die drei Komponenten der Salutogenese, der Resilienz und dem Gefühl der Selbstwirksamkeit. Die Selbstwirksamkeit kann vereinfacht als «Glaube an sich selbst» umschrieben werden, um selbst schwierige Situationen meistern zu können. Das jüngere Forschungsgebiet der Salutogenese kann als Lehre der Entstehung von Gesundheit betrachtet werden. Bei der Stärkung der Selbstwirksamkeit sieht sie die Astrologie als ein Schlüsselfaktor zur Erkenntnis von eigenen Stärken, da sie das Horoskop als Motivationsanlage betrachtet. Sie betont auch, dass dies individuell mit dem Klienten erarbeitet werden muss und damit auch die Resilienz gestärkt wird.


Die Plenumsdiskussion «Astrologischen Beratungen zu gesundheitlichen Problemen» drehte sich um Fragen, wie qualifiziert ein astrologischer Berater sein muss, wenn er Klienten zu medizinischen Themen berät. 


Plenum zu «Astrologischen Beratungen zu gesundheitlichen Problemen» 

Es herrschte Konsens, dass die Stundenastrologie allein nicht genügt, wenn es zum Beispiel um die Wahl eines Operationstermins geht. Es muss mindestens das Radix und zeitliche Auslösungen dazu berücksichtigt werden. Schwieriger zu beurteilen ist, ob eine therapeutische Ausbildung eine Voraussetzung für solche Beratungen ist. Dazu wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Grenzen der astrologischen Beratung und der Kompetenz des Beraters zu erkennen; eine Entscheidung muss immer der Klient selbst vornehmen. Auch die Haftungsfrage wurde erwähnt und dazu empfohlen, solche Beratungen aufzuzeichnen und dies dem Klienten mitzugeben.


Birgit Lummer schnitt mit ihrem Referat «Heilung bis zum Tod – Heilung durch den Tod» ein kontroverses Thema an.

Birgit Lummer

Der Tod wird in der Medizin wie auch in der Gesellschaft nur wenig thematisiert und viele Menschen blenden es in ihrem Lebenshorizont aus. Zunächst stellt die Referentin den Tod in den Zusammenhang des gesamten Lebens von der Geburt bis zu dessen Ende und das psychologische Konzepte, die den Tod nicht miteinbeziehen, unvollständig sind. Weiter führte sie aus, dass bei der Kirche oder bei der aktuellen Psychologie (mit Ausnahmen) für einen heutigen Menschen eher wenig Orientierungshilfe zu Themen des Sterbens zu finden seien. Die Astrologie kann aber in der gesamten Lebenspanne hilfreiche Impulse für einen Menschen geben, der mit dem Tod konfrontiert ist. Dies führte sie dann in einigen Praxisbeispielen aus ihren Beratungen näher aus.


Die Plenumsdiskussion zu «Zukunftsperspektiven - wie könnte die Astrologie mehr zur Heilung beitragen?» beschloss das Symposium.


Plenum zu «Zukunftsperspektiven - wie könnte die Astrologie mehr zur Heilung beitragen?»

Zunächst führte die Diskussion dazu, wie die fundierte Astrologie in der Gesellschaft besser etabliert werden kann. Dies ist in den deutschsprachigen Ländern ähnlich, wobei in Österreich die Astrologie offiziell als Sektion in einer Wirtschaftskammer aufgenommen wurde und somit etwas bessergestellt ist als in Deutschland und der Schweiz. Die Astrologie ist aber noch weit entfernt, als gleichwertiges Fachgebiet wie die Philosophie zu gelten. Weiter wurde diskutiert, was können wir als Astrologinnen und Astrologen und auch als astrologische Verbände dazu beitragen, um den Wert der seriösen Astrologie in der Gesellschaft besser bekannt zu machen. Die VDA Symposien verstehen sich auch als Beitrag dazu, weil diese Veranstaltungen dann auf Youtube als Tonaufzeichnung kostenlos veröffentlicht werden.

Das VDA Symposium 2022 wird aus Sicht des Veranstalters als erfolgreich eingestuft, da ein konstruktiver Dialog zum Thema "Astrologie und Heilen" geführt werden konnte und die Diskussionen immer sachlich und fair verliefen.  Weiter sind sehr positive Bewertungen von Teilnehmern und Referenten dazu eingegangen.  
Ein nächstes VDA Symposium wird auf 2024 geplant; das Thema, Datum und Ort sind noch offen.